[DL-RS] Deutschland-Rundspruch 5/2009, 6. KW
Deutschlandrundspruch des DARC e.V.
rundspruch at lists.darc.de
Do Feb 5 14:42:58 CET 2009
DARC e.V. Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880
Deutschland-Rundspruch 5/2009, 6. KW
(Redaktionsschluss: Dienstag 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab
Donnerstag, den 5. Februar 2009, 17:30 UTC)
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z. B. [X];
lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches
aufgelistet.)
Hallo, liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 5 des Deutschen
Amateur-Radio-Club für die 6. Kalenderwoche 2009. Diesmal haben wir
Meldungen zu folgenden Themen:
– Umweltgesetzbuch gescheitert
– Weiteres Konzept und Informationen zu einer möglichen neuen
Einsteigerklasse
– Aktueller Stand: Unterstützung bei Gebühren für den Clubstationsbetrieb
– Lawinenkatastrophe von Galtür im Fernsehen
– Generelle 50-MHz-Freigabe sowie 40-m-Frequenzerweiterung in Schweden
– DL2ECJ stellt Forum für den Amateurfunk online
– Termine
– Aktuelle Conteste
und
– Was gibt es Neues über das Funkwetter?
Hier die Meldungen:
Umweltgesetzbuch gescheitert
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Das seit Jahren geplante Umweltgesetzbuch (UGB) ist innerhalb der großen
Koalition gescheitert. Weil das deutsche Umweltrecht zersplittert und
sanierungsbedürftig sei, sollte eine einheitliche bundesrechtliche Regelung
– bestehend aus mehreren Büchern – geschaffen werden. Der Amateurfunkdienst
wäre durch das vierte Buch „Nichtionisierende Strahlung“ betroffen gewesen.
Durch schriftliche Stellungnahmen und in der öffentlichen Anhörung im
Bundesumweltministerium am 19. Juni 2008 hatten Vertreter des Runden Tisches
Amateurfunk (RTA) vorgetragen, das UGB diene nicht der gewünschten
Verwaltungsvereinfachung, wenn ein zweites Anzeigeverfahren für die
Funkamateure gegenüber der zuständigen Landesbehörde eingeführt werde. Die
Funkamateure würden ihre Umweltverträglichkeit bereits bei der
Bundesnetzagentur anzeigen. Außerdem berücksichtige das UGB zu wenig den
Experimentalcharakter des Amateurfunks, wenn es eine erneute Anzeige für
Änderungen verlange. Der RTA hob die bestehende, erforderliche und
gewünschte Änderungshäufigkeit von Amateurfunkstellen gemäß AFuG hervor. Die
Vertreter des BMU hatten in der öffentlichen Anhörung bekundet, bereits in
Kontakt mit der für den Amateurfunk zuständigen Behörde (BMWi) zu stehen und
Verbesserungen zugunsten des Amateurfunks zugesagt. Die Thematik und die
Stellungnahmen des RTA sind in den Vorstandsinformationen auf der
DARC-Webseite [1] nachzulesen: 19. Dezember 2007 sowie 11. Januar, 15. Mai,
5. Juni und 25. Juni des vorigen Jahres.
Weiteres Konzept und Informationen zu einer möglichen neuen Einsteigerklasse
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ProAmateurfunk – so lautet die Webseite [2] einer Gruppe von Funkamateuren,
die auf Anregung des DARC-Vorsitzenden Jochen Hindrichs, DL9KCX, ein Konzept
zu einer möglichen neuen Einsteigerklasse K erarbeitet und veröffentlicht
hat. Kernpunkt des Konzeptes ist das Aufzeigen von Lösungswegen, wie der
Organisationsgrad des DARC ohne Absenkung von Prüfungsanforderungen
verbessert werden kann. Unter dem Aspekt, dass eine Mitgliedermehrheit nach
umfassender Diskussion und unter Analyse aller Fakten die Einführung einer
selbstständigen Klasse K wünschen würde, werden Rahmenbedingungen
vorgeschlagen: unter anderem der Erhalt des Selbstbaurechts, des
Amateurfunkgesetzes in seiner jetzigen Fassung sowie der Zugang zu den
Amateurfunkbändern 80 m, 10 m, 2 m, 70 cm und 3 cm. 10 W Sendeleistung
sollen einen weiteren Anreiz darstellen. Die in diesem Fall nötige Anzeige
nach BEMFV soll in Zusammenarbeit mit einem kompetenten Funkamateur bzw.
EMV-Referat erstellt werden, der die Anzeige als Bürge unterschreibt. Ein
Nebeneffekt, so das Konzept, wäre die Bindung an den DARC. Neben dem auf der
Webseite publizierten Konzept sind außerdem weitere Anregungen in der
DARC-Geschäftsstelle eingegangen. Alle bis dato vorliegenden Theorien
fließen in eine Tagung der DARC-Ausbildungs-, Jugend- und
Weiterbildungsreferenten ein und werden in diesem Fachgremium diskutiert.
Die Aktualität um die Diskussion der möglichen neuen Einsteigerklasse K
spiegelt sich unter anderem auch in dem Projekt von Oliver Wehbeck, DO6LFX,
wider. Auf einer Webseite [3] hat er ein Infoportal erstellt. Zielgruppe, so
berichtet OM Wehbeck der Redaktion, sollen auch Interessenten sein, die sich
bisher noch kaum mit dem Thema Funk beschäftigt haben.
Aktueller Stand: Unterstützung bei Gebühren für den Clubstationsbetrieb
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Im Falle von Ummeldungen von Verantwortlichen für den Clubstationsbetrieb
werden seitens der Bundesnetzagentur erneute Gebühren gemäß
Amateurfunkverordnung in Höhe von 110 Euro in Rechnung gestellt. Die
Juristische Verbandsbetreuung hatte entsprechende Mustertexte für
Widersprüche im Mitgliederservicebereich formuliert. Der DARC hat sich
zwischenzeitlich für ein Musterverfahren in dieser Angelegenheit
entschieden, das für alle Funkamateure gelten soll. Derzeit wird daher von
der weiteren Erhebung von Widersprüchen abgeraten, um Verwaltungsgebühren
bei der Ablehnung der Widersprüche zu vermeiden. Bereits eingelegte
Widersprüche können zurückgenommen werden. Der DARC möchte den Sachverhalt
per Verwaltungsgerichtsentscheidung klären lassen und parallel dazu
Gespräche mit dem zuständigen Ministerium und der Behörde führen, um eine
Änderung der Amateurfunkverordnung in der Thematik zu erreichen.
Lawinenkatastrophe von Galtür im Fernsehen
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Die Lawinenkatastrophe von Galtür im Februar 1999, die das Dorf Galtür in
Tirol teilweise verschüttete, war eines der größten Lawinenunglücke in
Österreichs Geschichte und gleichzeitig der Auslöser der größten
Evakuierungsaktionen mittels Hubschraubern in der Geschichte der Republik.
Wegen zahlloser Telefonate, insbesondere von Medien und besorgten
Angehörigen, waren sowohl das Festnetz als auch die Mobiltelefonnetze
dermaßen überlastet, dass eine Kontaktaufnahme mit den Verantwortlichen in
Galtür fast nicht mehr möglich war. Deshalb wurde am 23. Februar 1999 die
Kurzwellengruppe des Rotkreuz-Landesverbandes Tirol damit beauftragt, eine
Funkverbindung in die von der Außenwelt abgeschnittene Gemeinde
herzustellen. Ansprechpartner dort war der Arzt und Funkamateur Walter Köck,
OE7WKH, den man kurze Zeit später erreichen konnte. Am 24. Februar 1999
wurde der erste echte Einsatz einer Kurzwellengruppe des Roten Kreuzes gegen
Abend beendet. Die Katastrophe wurde unter dem Titel „Die Jahrhundertlawine“
verfilmt und wird von RTL am Sonntag, dem 8. Februar um 20.15 Uhr
ausgestrahlt.
Generelle 50-MHz-Freigabe sowie 40-m-Frequenzerweiterung in Schweden
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Generelle Freigabe des 6-m- und die Erweiterung des 40-m-Bandes – diese
beiden Regelungen treten in Schweden am 1. April in Kraft. Der Bereich von
50 bis 52 MHz wird ab diesem Datum generell freigegeben, zuvor fand Betrieb
nur mit Sondergenehmigung statt. Als maximal mögliche Sendeleistung sind 200
W erlaubt. Das 40-m-Band wird um 100 kHz, also von 7,1 bis 7,2 MHz
erweitert. Hier kann mit 1 kW gesendet werden. In derzeitigen Gesprächen
zwischen dem schwedischen Amateurfunkverband SSA und der Fernmeldebehörde
PTS will man zudem erreichen, die 200-W-Limitierung generell auf 1 kW
anheben zu können.
DL2ECJ stellt Forum für den Amateurfunk online
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Ein neues Forum für den Amateurfunk kann ab sofort kostenlos von allen
Funkamateuren im Internet benutzt werden [4]. Dies teilt Peter Lamers,
DL2ECJ, der Redaktion mit. Bei der Registrierung ist darauf zu achten, dass
als Benutzername das eigene Rufzeichen einzutragen ist. OM Lamers wünscht
sich einen regen Zulauf und spannende Diskussionen rund um den Amateurfunk.
Termine
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Die 32. GHz-Tagung findet am 14. Februar in Dorsten statt. Bei der
Publikation in der CQ DL 2/09 auf Seite 86 ist die Zuordnung von Referent
und Thema um einen Platz verrutscht. Die korrekte Programmliste finden Sie
neben weiteren Informationen auf der Tagungswebseite [2].
Aktuelle Conteste
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7. Februar: DARC UKW-Winter-Fieldday und AGCW-DL Handtastenparty 80 m
8. Februar: DARC UKW-Winter-Fieldday
14. Februar: VFDB Z-Contest
14. bis 15. Februar: CQ World Wide RTTY WPX Contest, PACC-Contest und RSGB
1,8 MHz CW Contest
18. Februar: AGCW-DL Schlackertastenabend
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX- und
HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ
DL 2/09 auf Seite 128.
Der Funkwetterbericht vom 4. Februar, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
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Eine seltene, aber zutreffende Charakterisierung der Funkwetterlage ist die
Mitteilung von VE2TZT im Lowband-Reflektor, wonach im 5800 km entfernten
Montreal seine DCF77 Funkuhren mit 1-Zoll Ferritantenne das zweite Mal in
vier Jahren sich perfekt synchronisiert haben. Auf 160 m gab es mehrere Tage
mit extrem niedriger Dämpfung. Stationen aus Südafrika, Nordamerika oder
Japan erreichten Signalstärken von S9 am S-Meter. Tägliche Web-Besuche bei
der Ionosonde des Leibniz-Instituts für Ionosphärenphysik zeigen morgens 7
Uhr und abends 21 Uhr Grenzfrequenzen bei Senkrechtlotung zwischen 3 und 3,5
MHz. Man muss sich nicht wundern, wenn an manchen Tagen morgens das
40-m-Band erst gegen 7 Uhr aufgeht. Fluxwerte um 70 bei ruhigem
geomagnetischen Feld und ansonsten winterlicher Funkwetterlage bescherten
auch brauchbare DX-Verbindungen auf den höheren Bändern bis 18 MHz, an
einigen Tagen auch bis 21 MHz.
Die Vorhersage bis zum 11. Februar:
Wir erwarten ruhige solare und geomagnetische Bedingungen. Der solare Flux
bleibt konstant bei knapp 70 Einheiten. Die nächste vorhersagbare
geomagnetische Störung aufgrund eines wiederkehrenden koronalen Loches wird
am 14. Februar erwartet. Wir profitieren weiter von sehr guten
Ausbreitungsbedingungen auf den drei unteren Kurzwellenbändern.
Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:38; Melbourne/Ostaustralien 19:35;
Perth/Westaustralien 21:43; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan
21:40; Honolulu/Hawaii 17:07; Anchorage/Alaska 18:12; Johannesburg/Südafrika
03:43; San Francisco/Kalifornien 15:12; Stanley/Falklandinseln 08:36;
Berlin/Deutschland 06:45.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:15; San Francisco/Kalifornien:
01:36; Sao Paulo/Brasilien 21:53; Stanley/Falklandinseln 23:45;
Honolulu/Hawaii 04:22; Anchorage/Alaska 02:10; Johannesburg/Südafrika 16:59;
Auckland/Neuseeland 07:30; Berlin/Deutschland 15:55.
Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion
hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Diesen Rundspruch
gibt es auch als Text oder Real-Audio- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite
sowie in Packet Radio unter der Rubrik DARC. Meldungen für den Rundspruch –
mit bundesweiter Relevanz – schicken Sie bitte per Post oder Fax an die
Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an redaktion at darc.de. Vielen
Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!
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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht
vorlesen!):
[1] http://service.darc.de/voinfo.
[2] http://www.proamateurfunk.de
[3] http://www.lizenzklasse-k.de
[4] http://www.dl2ecj.de
[dx] http://www.darcdxhf.de
Mehr Informationen über die Mailingliste Rundspruch