[DL-RS] Deutschland-Rundspruch 14/2009, 15. KW
Deutschlandrundspruch des DARC e.V.
rundspruch at lists.darc.de
Do Apr 9 12:27:53 CEST 2009
DARC e.V. Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880
Deutschland-Rundspruch 14/2009, 15. KW
(Redaktionsschluss: Dienstag 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab
Donnerstag, den 9. April 2009, 17:30 UTC)
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z. B. [X];
lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches
aufgelistet.)
Hallo, liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 14 des Deutschen
Amateur-Radio-Club für die 15. Kalenderwoche 2009. Diesmal haben wir
Meldungen zu folgenden Themen:
– Funkamateure helfen im italienischen Erdbebengebiet
– Öffentliche Pilotphase für neuen DARC-Webauftritt startet
– Bundesnetzagentur veröffentlicht Jahresbericht
– Ergebnisse der Distriktswahlen von Mecklenburg-Vorpommern und
Westfalen-Süd
– Rundfunk räumt nur langsam das Spektrum
– SHF-Treffen am 18. April
– Aktuelle Conteste
und
– Was gibt es Neues über das Funkwetter?
Hier die Meldungen:
Funkamateure helfen im italienischen Erdbebengebiet
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Nach dem Erdbeben in den Abruzzen haben Dutzende von italienischen
Funkamateuren geholfen, die Kommunikation ins Katastrophengebiet und
innerhalb der betroffenen Region aufrechtzuerhalten. Die Frequenzen 3640 kHz
und 7045 kHz wurden in Italien als Notrufkanäle deklariert. Sie sollten in
Europa von jeglichem anderen Funkverkehr freigehalten werden. Durch das
Erdbeben wurde das öffentliche Telekommunikationsnetz stark in
Mitleidenschaft gezogen. Das Engagement der Funkamateure des
Amateurfunkverbandes ARI war bereits am Mittag nach dem Erdbeben Teil der
Berichterstattung des Fernsehsenders RAI. Ausschnitte daraus sind auf dem
Videoportal Youtube [1] veröffentlicht.
Öffentliche Pilotphase für neuen DARC-Webauftritt startet
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Am Karfreitag beginnt die öffentliche Pilotphase für das neue Content
Management System des DARC. Zunächst werden die Webseiten des Referats
IT-Services direkt aus dem CMS angezeigt. Ein so genannter Reverse Proxy
sorgt im Hintergrund dafür, dass bei allen anderen Webseiten die bisherigen
Inhalte angezeigt werden. Damit ist gewährleistet, dass die Daten der
bestehenden Webseiten nach und nach übernommen werden können. Bei
Fertigstellung, zum Beispiel einer Ortsverbands-Webseite, wird im Reverse
Proxy die neue Adresse aktiv geschaltet. Die öffentliche Pilotphase dient
als Test der Server-Hardware und des CMS und wird voraussichtlich zur HAM
RADIO abgeschlossen. Falls Sie Einschränkungen im Betrieb bemerken, dann
wenden Sie sich bitte über das Supportformular [2] an das Referat
IT-Services. Nach der Pilotphase können alle Referate, Distrikte und
Ortsverbände ihre Seiten umstellen.
Bundesnetzagentur veröffentlicht Jahresbericht
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Ende März hat die Bundesnetzagentur ihren 252 Seiten starken Jahresbericht
2008 veröffentlicht [3]. Inhaltlich geht es vornehmlich um die Regulierung
der Telekommunikations-, Post-, Elektrizitäts- und Gasmärkte sowie des
Eisenbahnnetzes. Angaben zur Entwicklung des Amateurfunkdienstes sind nicht
enthalten. Zum Thema „Schutz des Amateurfunks gegen Störer aus dem Ausland“
berichtet die Behörde folgendes, Zitat: „Um den Schutz der teilweise
exklusiv dem Amateurfunk zugewiesenen Frequenzbänder zu gewährleisten,
wurden im Jahresverlauf ca. 25 Störungsmeldungen an ausländische
Verwaltungen versandt, auf deren Territorium störende Sender festgestellt
wurden. Teilweise konnte eine Abschaltung bzw. Instandsetzung fehlerhaft
arbeitender Sender im Interesse der Funkamateure erreicht werden“.
Detaillierter geht die Behörde auf die Aufgaben ihres Prüf- und Messdienstes
ein. So würden bei der Vielzahl der bearbeiteten Funkstörungen solche beim
Rundfunkempfang und anderen Sende- und Empfangsfunkstellen überwiegen.
Ferner traten bei sicherheitsrelevanten Funkdiensten Störungen auf, 632
davon allein im Flugfunk. Ein weiterer Teil des Berichts beschäftigt sich
mit der Marktaufsicht. Hinsichtlich der CE-Kennzeichnung bzw. der
Konformitätserklärung wurden bei 127 Geräten – 2,6 % der geprüften Produkte
– Mängel nach der europäischen EMV-Richtlinie und bei 490 Geräten – 40,7 %
der geprüften Produkte – Mängel nach der europäischen R&TTE-Richtlinie
festgestellt. Letztere ist eine europäische Direktive über Funkanlagen und
Telekommunikations-Endeinrichtungen und die gegenseitige Anerkennung ihrer
Konformität. In Deutschland ist diese durch das Gesetz über Funkanlagen und
Telekommunikationsendeinrichtungen (FTEG) umgesetzt, während die
EMV-Richtlinie national durch das EMVG umgesetzt ist.
Die Bundesnetzagentur weist in ihrem Bericht darauf hin, dass nicht
sämtliche am Markt befindlichen Produkte geprüft werden, weshalb die
Statistiken keinen Rückschluss auf alle am Markt befindlichen Produkte
zulassen.
Ergebnisse der Distriktswahlen von Mecklenburg-Vorpommern und Westfalen-Süd
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Am ersten Aprilwochenende wählten die Vertreter der Ortsverbände aus den
DARC-Distrikten Mecklenburg-Vorpommern (V) und Westfalen-Süd (O) ihre
Vorsitzenden. In Kaschow bei Grimmen wurde Steffen Becker, DC1TBS, zum
Distriktsvorsitzenden Mecklenburg-Vorpommerns gewählt. Er übernimmt das Amt
von Jürgen Radtke, DL7UVO. Ludwig Kalle, DJ4VF, sprach die Versammlung des
Distriktes O zum 24. Mal einstimmig das Vertrauen aus. Die Stellvertretung
von DJ4VF übernehmen Hermann Gebhard, DF2DS, und Rolf Schallert, DL2DBW. Im
Distrikt V unterstützen Franz Berndt, DL9GFB, sowie Jürgen Oehler, DF7TT,
den neuen Distriktsvorsitzenden.
Rundfunk räumt nur langsam das Spektrum
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Nach dem Stichtag 29. März hat die DARC-Bandwacht systematisch den Bereich
7100 bis 7200 kHz beobachtet und auf 20 Frequenzen 39 Rundfunksender
angetroffen. Vor allem China ist mit mehreren Frequenzen vertreten, aber
auch All-India-Radio, Radio Conakry, Belarus Radio und Radio Omdurman wurden
noch gehört. Den Funkamateuren bleibt nichts anderes übrig, als den „neuen“
Bereich sorgfältig auf Rundfunksender abzuhören, die sich nicht an die neuen
Regeln halten und diese Verstöße der Bandwacht zu melden.
Der 29. März bedeutete das Ende der Rundfunksendungen im Bereich 7100 bis
7200 kHz. Das anhaltende Sonnenfleckenminimum wird die internationalen
Rundfunksenderbetreiber jedoch veranlassen, für ihre Aussendungen über große
Entfernungen den Dunkelheits- oder Halbdunkelheitsweg zu wählen mit
Frequenzen unter 12 MHz. Und gerade deshalb sind viele Rundfunksender
weiterhin im Bereich 7100 bis 7200 kHz geblieben. Bitte hören Sie am besten
zur halben und zur vollen Stunde auf die Frequenz eines Rundfunksenders und
versuchen Sie, die Stationsansage mitzubekommen. Bitte nennen Sie der
Bandwacht Frequenz in kHz, Uhrzeit in UTC, die Programmsprache und den Namen
des Senders, soweit bekannt. Zur Frequenzablesung hören Sie bitte in
Stellung SSB, ziehen auf Schwebungs-Null und lesen die Frequenz ab. Die
DARC-Bandwacht wird dann die Angaben prüfen und der Bundesnetzagentur
mitteilen. Diese wird dann über ihre Zentrale in Mainz bei der
entsprechenden ausländischen Fernmeldebehörde eine internationale Beschwerde
gegen den Rundfunksender einreichen.
Bitte melden Sie der Bandwacht auch weiterhin andere fremde Funkdienste in
diesem Bereich wie Funkfernschreiber und digitale Breitbandsysteme. Kontakt
zur Bandwacht ist über deren Webseite möglich [4].
SHF-Treffen am 18. April
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Am 18. April findet auf der Sternwarte Zollernalb in Rosenfeld-Brittheim das
SHF-Treffen statt. Das Treffen beginnt ab 10 Uhr. Auf dem Programm stehen
ein Flohmarkt, eine Geräteausstellung nebst Möglichkeit zum Gerätetest sowie
Vorträge zu einem GPS-Frequenznormal, einem modularen Transvertersystem,
einem Vortrag zu Radioastronomie und dem Bericht einer EME-Expedition nach
Liechtenstein. Weitere Informationen sind im Internet veröffentlicht [5].
Aktuelle Conteste
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11. April: Hörerwettbewerb Brandenburg, Baden-Württemberg Aktivität, DIG QSO
Party und EU Sprint Spring
12. April: UBA Spring Contest 80 m und DIG QSO Party
11. bis 12. April: Japan International DX Contest
18. April: Holyland DX Contest, ES Open HF Championship und EU Sprint Spring
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX- und
HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ
DL 4/09 auf Seite 288.
Der Funkwetterbericht vom 8. April, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
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Rückblick vom 2. bis 7. April: Im Berichtszeitraum vollzogen sich keine
Änderungen im Funkwettergeschehen, außer den immer kürzer werdenden Nächten
auf der nördlichen Hemisphäre. Die Sonne war an allen Tagen fleckenlos, der
solare Flux betrug konstant 70 Einheiten. Das geomagnetische Feld war an
allen Tagen ruhig. Ralph, DK3GH, ist seit November 2008 als HSØZFL aktiv und
bemerkte, dass aus seiner Sicht die 40-m-DX-Bedingungen nach Europa
schlechter sind, als sie hier im Funkwetterbericht dargestellt werden. Auch
Felix, DL5XL, der als DP1POL von Neumeyer-3 funkt, kann nachts kaum
europäische Stationen auf den Lowbands inklusive 40 m hören, obwohl das im
Winter 2007/2008 noch prima ging. Ein Beitrag in der CQ erwähnt die
Untersuchungen der NASA, wonach sich aus bisher noch nicht geklärten Gründen
die mittlere Höhe der Ionosphärenschichten deutlich in Richtung
Erdoberfläche abgesenkt hat. Dank an DK3GH für diese interessante
Information.
Die DX-Bedingungen waren auf den mittleren Bändern 7 bis 18 MHz brauchbar,
zumindest waren alle Kontinente zu arbeiten. Auf den oberen Bändern gab es
transäquatoriale Öffnungen, auf 160 und 80 m kamen wenige asiatische,
afrikanische und nordamerikanische Stationen ins Log.
Die Vorhersage bis zum 15. April:
Die Sonnentätigkeit bleibt sehr gering, die Fluxwerte pendeln um 70
Einheiten. Das zentral positionierte koronale Loch CH366 beeinträchtigt mit
intensivem Sonnenwind unser Funkwetter am 9. und 10. April. Danach erwarten
wir bis zum 19. April ein ruhiges Erdmagnetfeld. Einigermaßen stabile
DX-Bedingungen finden wir auf 30, 20 und 17 m. DP1POL ist nachmittags auf 20
und 17 m aktiv. Allen Hörern des Deutschlandrundspruches ein frohes
Osterfest.
Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:39; Melbourne/Ostaustralien 20:39;
Perth/Westaustralien 22:32; Singapur/Republik Singapur 23:02; Tokio/Japan
20:18; Honolulu/Hawaii 16:18; Anchorage/Alaska 14:58; Johannesburg/Südafrika
04:20; San Francisco/Kalifornien 13:45; Stanley/Falklandinseln 10:30;
Berlin/Deutschland 04:25.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:27; San Francisco/Kalifornien:
02:39; Sao Paulo/Brasilien 21:00; Stanley/Falklandinseln 21:26;
Honolulu/Hawaii 04:48; Anchorage/Alaska 05:00; Johannesburg/Südafrika 16:00;
Auckland/Neuseeland 06:05; Berlin/Deutschland 17:52.
Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion
hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Diesen Rundspruch
gibt es auch als Text oder Stream-Audio- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite
sowie in Packet Radio unter der Rubrik DARC. Meldungen für den Rundspruch –
mit bundesweiter Relevanz – schicken Sie bitte per Post oder Fax an die
Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an redaktion at darc.de. Vielen
Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!
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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht
vorlesen!):
[1] http://www.youtube.com/watch?v=tq8JLqf5_Bo
[2] http://www.darc.de/referate/IT/supportcall.shtml
[3] http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/15901.pdf
[4] http://shf-treff.de/
[5] http://www.iarums-r1.org
[dx] http://www.darcdxhf.de
Mehr Informationen über die Mailingliste Rundspruch