[DL-RS] Deutschland-Rundspruch 2/2010, 2. KW

Deutschlandrundspruch des DARC e.V. rundspruch at lists.darc.de
Do Jan 14 13:52:37 CET 2010


DARC e.V. Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880
Deutschland-Rundspruch 2/2010, 2. KW
(Redaktionsschluss: Dienstag 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen 
ab Donnerstag, den 14. Januar 2010, 17:30 UTC)
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z. B. 
[X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des 
Rundspruches aufgelistet.)

Hallo, liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 2 des Deutschen 
Amateur-Radio-Club für die 2. Kalenderwoche 2010. Diesmal haben wir 
Meldungen zu folgenden Themen:

- Notfunkfrequenzen auf 80 und 40 m freihalten
- Rund 30 000 neue Amateurfunkgenehmigungen in den USA
- Erster chinesischer Amateurfunksatellit im All
- Nachrichten der DARC-Bandwacht
- Termine
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues über das Funkwetter?

Hier die Meldungen:


Notfunkfrequenzen auf 80 und 40 m freihalten
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Nach einem schweren Erdbeben in Haiti werden alle Funkamateure gebeten, 
die Frequenzen 7045 kHz und 3720 kHz für möglichen Notfunkverkehr 
freizuhalten. Darum bittet der Notfunkkoordinator der IARU-Region 2, Arnie 
Coro, CO2KK. Seinen Informationen zufolge sind zwar noch keine 
Amateurfunkaktivtäten aus dem Krisengebiet aufzunehmen, man hält sich aber 
in Bereitschaft, für den Fall, dass sich Stationen aus Haiti melden. 
Wenige Minuten nachdem die Erdstöße auch in kubanischen Städten zu spüren 
waren, wurde das dortige Notfunknetz der Funkamateure unter der Leitung 
der Kontrollstationen CO8WM und CO8RP mit Sitz in der Stadt Santiago de 
Cuba aktiviert. Man hält informellen Kontakt zum nationalen 
seismologischen Zentrum. Stationen in der Stadt Baracoa in der kubanischen 
Provinz Guantanamo meldeten sich nach den ersten Erdstößen auf den 
Amateurfunkbändern. Hier wurden zahlreiche Einwohner in Küstennähe 
evakuiert, da man zunächst einen Tsunami befürchtete. Wie das 
seismologisch-geologische Institut der USA mitteilte, lag das Epizentrum 
etwa 16 km westlich von Port-au-Prince/Haiti in 10 km Tiefe. Das Beben 
habe sich am 12. Januar um 16.53 Uhr Ortszeit, also 22.53 Uhr 
mitteleuropäischer Zeit, ereignet. Zunächst war die Stärke des Bebens auf 
7,3 beziffert worden. Anschließend wurde Haiti den Angaben zufolge von 
zahlreichen weiteren Erdstößen erschüttert. Die heftigsten hatten laut dem 
Institut die Stärken 5,9 und 5,5.


Rund 30 000 neue Amateurfunkgenehmigungen in den USA
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Nach Angaben des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL hat die 
US-Telekommunikationsbehörde FCC 30 144 neue Amateurfunkgenehmigungen im 
Jahr 2009 ausgegeben. Im Vergleich zum Jahr 2008 bedeutet dies einen 
Zuwachs von 7,5 Prozent. Es wird erwartet, dass sich der Trend im Jahr 
2010 fortsetzt. Derzeit sind in den USA 682 500 Amateurfunkgenehmigungen 
ausgegeben. Die Zahl deutscher Amateurfunkgenehmigungen wird turnusgemäß 
durch den DARC e.V. im Frühjahr bei der Bundesnetzagentur abgefragt und 
dann in den Amateurfunkmedien veröffentlicht.


Erster chinesischer Amateurfunksatellit im All
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Mit Hope 1 hat China am 15. Dezember um 02:30 UTC seinen ersten 
Amateurfunksatelliten erfolgreich ins All gebracht. Der 
Amateurfunknutzlast wurde sechs Tage nach dem Start die OSCAR-Nummer HO-68 
zugeteilt. An Bord befinden sich eine CW-Bake und drei 
Crossband-Transponder von 145 auf 435 MHz für SSB, CW, FM und digitalen 
AX.25-Betrieb. Der Lineartransponder für SSB und CW hat sich als populär 
herausgestellt. Er verfügt über eine Bandbreite von 50 kHz und erlaubt bis 
zu 15 simultane Funkkontakte.


Nachrichten der DARC-Bandwacht
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Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengetragen von 
Ulrich Bihlmayer, DJ9KR, und Wolf Hadel, DK2OM.
Die Bandwacht feiert im Jahr 2010 ihr 40-jähriges Jubiläum. Im Jahr 1970 
gründete Rudi Klein, DL2DZ, die Bandwacht des DARC. Achten Sie auf die 
Bandwachtberichte in der CQ DL zu diesem Thema.
Die Frequenz 7000 kHz wird täglich von einer Vielzahl von Piraten 
missbraucht: In der IARU-Region 1 sind dies marokkanische und spanische 
Fischer, in der Region 3 sind es Fischer aus Indonesien und Sri Lanka. 
Seltsam ist die Aktivität italienischer Stationen, meist mit 
Amateurrufzeichen, die 7000,0 kHz in SSB im unteren Seitenband belegen. 
Das bedeutet Außer-Band-Betrieb!
Der Monatsbericht der Bandwacht für Dezember meldet für diesen Bereich 
7100 bis 7200 kHz immer noch 15 Rundfunksender und zwei Rausch-Störsender 
auf zehn verschiedenen Frequenzen. Auf 7105 ist in den Abendstunden ein 
Mischprodukt des Senders RTV Tunesien zu hören. RTM Sarawak aus Malaysia 
hat nach Angaben von 9M2RS Anfang 2010 die Frequenz 7130 kHz verlassen.
Das Ionosphären-Radar genannt "Tiger" der La-Trobe-Universität in 
Victoria/Australien, sendete während der Monate Oktober, November und 
Dezember vorwiegend im Bereich 10 100 bis 10 150 kHz. Glenn, VK4DU, und 
Uli, DJ9KR, beschwerten sich direkt bei den Betreibern. DJ9KR sandte zudem 
eine Beschwerde an die australische Fernmeldebehörde ACMA. Nun haben die 
Physiker und Techniker ihren "Frequenz-Irrtum" zugegeben und ihre 
Frequenz-Matrix neu programmiert. Damit ist nun Ruhe im 10-MHz-Band 
eingekehrt. Das ist ein großer Erfolg der Bandwachten der IARU-Regionen 1 
und 3! Das Radar war nur in der Region 3 zu hören. Weitere Informationen 
zur Aktion lesen Sie unter "Erfolgreiche Aktionen" auf der 
Bandwacht-Webseite [1].
Das Überhorizontradar der Briten auf der Insel Zypern ist schon seit 
Jahren sehr störend aktiv. In jüngster Zeit war es oft im 30-m-Band 
breiter, lauter und störender denn je mit einer Bandbreite bis 20 kHz zu 
hören. Es sendet je nach Ausbreitungsbedingungen auch auf 18 oder 21 MHz.
Jährlich wiederkehrende Wintergäste sind zwei Fernschreibstationen in F1B 
aus der Nähe von Moskau. Die eine Station sendet auf 7018 kHz, Kennung 
REA4. Die andere sendet auf 7054 kHz meist den ganzen Tag schnelle 
Umtastungen ohne Informationsgehalt.


Termine
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Am 20. Februar findet die 33. GHz-Tagung in Dorsten statt. Ort des 
Geschehens ist die Volkshochschule Dorsten, Bildungszentrum Maria 
Lindenhof an der B224, Im Werth 6 in 46482 Dorsten. Das Vortragsprogramm 
bietet dieses Jahr u.a. folgende Themen: 76 GHz-Technik und ein 
Transverter-Konzept für 134 GHz, ein 23-cm-Transverter, Resonanzmeter bis 
in den SHF-Bereich - einmal anders realisiert, Zweifrequenzgenerator für 
144-MHz-Leistungsendstufen und ein Jahresrückblick auf das UKW-Contestjahr 
2009 aus Sicht des OV Naila. Weitere Informationen werden auf der 
Tagungs-Webseite veröffentlicht [2].


Aktuelle Conteste
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16. bis 17. Januar: HA DX Contest und UK DX RTTY Contest
23. bis 24. Januar: BARTG RTTY Contest und CQ 160-m-Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und 
HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der 
CQ DL 1/10 auf S. 58.


Der Funkwetterbericht vom 12. Januar, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
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Rückblick vom 5. bis 11. Januar: Am 5. und 6. Januar war die Sonne blank, 
dann erschien die bereits durch die STEREO-Satelliten angekündigte Region 
1040. Sie ist mittlerweile eine aus 25 Einzelflecken bestehende 
Fleckengruppe und wird möglicherweise weitere Flares emittieren. C-Flares 
wurden am 9. und 12. Januar aufgezeichnet. Der solare Flux stieg im 
Berichtszeitraum auf maximal 95,4 Einheiten. Er liegt deutlich über dem 
90-Tage-Mittelwert von 74. Das geomagnetische Feld war bis zum 9. Januar 
überwiegend ruhig. Danach sorgte das koronale Loch CH 388 für störenden 
Sonnenwind. Die DX-Bedingungen entsprachen etwa denen der Vorwoche. 160 m 
war ziemlich launisch mit Schwund und atmosphärischen Störungen durch 
Schneefälle. Die Bänder 80 bis 20 m waren gut, und es gab nutzbare 
Bandöffnungen bis 15 m.

Vorhersage bis zum 19. Januar:
Die Fleckengruppe 1040 bleibt noch ein paar Tage präsent und sorgt für 
Fluxwerte knapp unter 100. Bis zum Wochenende sind keine weiteren 
geomagnetischen Störungen vorhersagbar. Die gestiegenen Fluxwerte lassen 
auf brauchbare DX-Möglichkeiten von 160 bis 15 m hoffen. Es lohnt sich 
langsam wieder, auch bei vermeintlich geschlossenem Band die 
Kurzwellenbaken abzuhören.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:14; Melbourne/Ostaustralien 19:11; 
Perth/Westaustralien 21:22; Singapur/Republik Singapur 23:11; Tokio/Japan 
21:50; Honolulu/Hawaii 17:11; Anchorage/Alaska 19:00; 
Johannesburg/Südafrika 03:26; San Francisco/Kalifornien 15:25; 
Stanley/Falklandinseln 07:57; Berlin/Deutschland 07:12.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:49; San Francisco/Kalifornien 
01:12; Sao Paulo/Brasilien 21:58; Stanley/Falklandinseln 00:13; 
Honolulu/Hawaii 04:08; Anchorage/Alaska 01:11; Johannesburg/Südafrika 
17:05; Auckland/Neuseeland 07:43; Berlin/Deutschland 15:17.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion 
hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Diesen 
Rundspruch gibt es auch als Text oder Stream-Audio- und MP3-Datei auf der 
DARC-Webseite sowie in Packet Radio unter der Rubrik DARC. Meldungen für 
den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post 
oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an 
redaktion at darcverlag.de. Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur 
nächsten Woche!

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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht 
vorlesen!):
[1] http://www.iarums-r1.org
[2] http://www.ghz-tagung.de
[dx] http://www.darcdxhf.de



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